Seit der Einführung mit Microsoft Office 2007 ist die Umstellung von klassischen Pull-Down-Menüs zur kontextsensitiven „Ribbon“-Steuerung ein kontrovers diskutiertes Thema. Dennoch scheint der Redmonder Software-Riese daran festzuhalten. Nachdem die neuartige und objektiv sicher wirklich bessere Steuerung in Windows 7 nur vorsichtig eingenistet hat (MS-Paint, Write), macht Microsoft im kommenden Windows 8 offenbar ernst: Die beiden Windows-8-Spezialisten Rafael Rivera und Paul Thurrott zeigen in ihrem Windows-8-Secrets-Blog Screenshots aus der frühen Entwicklerversion von Windows 8, die das Ribbon-Menü im Explorer zeigen. Auch hier gestaltet sich die zugehörige Symbolleiste abhängig davon, was der Anwender gerade tut. In der „Computer“-Ansicht des Explorers stehen vor allem Datei-orientierte Funktionen zur Verfügung, während zum Beispiel die Anzeige eines Bilderordners vornehmlich Bild-bezogene Menüpunkte einblendet.
Insgesamt wirkt der Prototyp aber noch so halbfertig und wenig stringent, dass die Vermutung naheliegt, dass über die genaue Ausgestaltung noch keine Einigkeit bei den Entwicklern herrscht.
Mit der Ribbon-Steuerung wird auch ein neues, wesentlich umfangreicheres Dateimenü eingeführt, wie man es beispielsweise schon von Word 2010 kennt.
Apropos Word und Office: In der besagten Windows-Vorabversion ist die Ribbon-Oberfläche abschaltbar – eine Funktion, die sich vor allem Nutzer von Office 2007 lange und lautstark gewünscht hatten. Ob das allerdings in der endgültigen Windows-Fassung so bleibt, ist freilich unklar. Dass die Ribbon-Steuerung kommt und nicht nur eine Designstudie darstellt, erscheint dagegen logisch und unstrittig.