Facebook kauft Instagram für eine Milliarde Dollar. Also 1.000.000.000 US Dollar.
Da sagt natürlich nicht jeder „ Was ein Schnäppchen“. Computer.de hat die Presse Meinungen zum Kauf gesammelt:
Das teuerste Büro der Welt.
Das kalifornische Foto-Sharing-Start-Up Instagram profitiert massiv von Facebooks neuem Reichtum: Facebook investiert eine Milliarde Dollar, etwa 20 Prozent der erwarteten Erlöse vom anstehenden Börsengang, für den Ankauf der Foto-Spezialisten. Damit verdient Instagram-Chef Kevin Systrom, der laut US-Medienberichten vierzig Prozent von Instagrams Firmenanteilen hält, auf einen Schlag 400 Millionen Dollar. Sein Mitgründer Mike Krieger erhält für seine Anteile etwa 100 Millionen Dollar, und die gerade mal 13 festangestellten Mitarbeiter teilen sich weitere 100 Millionen Dollar.
Instagram selbst hätte in der kurzlebigen Web-Welt in wenigen Monaten zur Bedrohung für Facebooks Wachstum werden können.
Die Instagram-Nutzer selbst zeigten sich weniger begeistert von Facebooks Offensive: Unter dem Twitter-Tag Instabacklash drohen Hunderte damit, ihren Account zu löschen.
Johannes Kuhn von der SZ schreibt:
…ein weiteres deutliches Zeichen für den Siegeszug der Digitalindustrie? Oder doch eher ein Warnsignal, dass die Tech-Blase sich immer weiter aufpumpt?
Nun ist Instagram allerdings inzwischen weit mehr als eine App, fungiert vielmehr für seine 30 Millionen Nutzer als Flickr für die mobile Generation.
Ob sich für diese strategischen Optionen eine Investition von einer Milliarde Dollar lohnt? In der Facebook-Logik, Welt und Web sozial zu machen und zum Netz hinter Internet und Leben zu werden, ergibt sie durchaus Sinn. Doch längst ist noch nicht gesichert, dass sich der Markt nach der Logik des Mark Zuckerberg richten wird.
Zuckerberg baut ein Imperium auf
Fast schon zum Krimi wird die Geschichte durch die Tatsache, dass Instagram gerade erst vergangene Woche eine neue Finanzierungsrunde abgeschlossen hat, laut Medienberichten zu einer Bewertung von lediglich 500 Millionen Dollar. Das legt die Vermutung nahe, dass Facebook am Osterwochenende Knall auf Fall ein Mega-Angebot gemacht hat, das die Instagram-Gründer Kevin Systrom und Mike Krieger einfach nicht ausschlagen konnten. Der Zukauf werfe eine Frage nach der anderen auf, „und die größte ist: Warum?“, schrieb der US-Onlinedienst CNET in einer ersten Analyse.
Mark Zuckerberg selbst stellte wenige Stunden nach der Übernahme ein Instagram-Foto von seinem Hund Beast ins Netz. Es sein viertes Bild in eineinhalb Jahren. „Macht dann 250 Millionen Dollar pro Foto“, spottete die Tech-Journalistin Staci D. Kramer.
Deutschlandradio Kultur meldet:
„Es ist der Hip-Faktor“, sagt Deutschlandradio Computer-Experte Jörg Schieb. Es gehe darum, mit schicken Anwendungen, die Menschen gerne benutzen, noch mehr Leute zu Facebook holen. Facebook wolle attraktiver werden – auch durch kleine „Satelliten-Apps“.
Ein weiterer Faktor sei der geplante Börsengang, sagt Schieb. Facebook wolle vorher einen gewissen Aktionismus demonstrieren und zeigen, dass man in der Lage sei, andere Firmen zu kaufen. Mit der Wirtschaftskraft von Facebook im Rücken könne Instagram nun stark ausgebaut werden und sich die Spitzenposition im Segment der Foto-Apps sichern.