Streit um den Namen iPad in China. Die chinesische Firma Proview beansprucht die Namensrechte an Apples „iPad“ für sich. Jetzt droht Apple sogar ein Handelsverbot.
Die chinesische Firma Proview hat heute einen entsprechenden Antrag beim chinesischen Zoll eingereicht. Forderung: Die Ein- und Auslieferung der Tablets von und nach China sollen unterbunden werden. Dann hätte Apple ein Problem. Durch das Verbot wäre der Verkauf des iPads nicht nur in China, sondern auch weltweit gefährdet. Apple stellt nämlich einen Großteil seiner Tablet-Computer in der Volksrepublik her. Eigentlich ist China für Apple ein Schlaraffenland. Mehr als 500 Millionen Internet-Nutzer, die auch mal einen Laden stürmen, wenn sie das iPhone nicht bekommen. Proview hat bereits vor mehr als zehn Jahren ein Tablet mit dem Namen „iPad“ herausgebracht und kurze Zeit später wieder vom Markt genommen. 2009 hat Apple die Namensrechte von einer taiwanesischen Proview-Tochter gekauft. Die Namensrechte sollen aber nur für die Insel Taiwan, nicht aber fürs Festland China gelten. Apple hat gegen ein entsprechendes Urteil Ende vergangenen Jahres Berufung eingelegt. Als Reaktion auf das Urteil haben die Behörden in vier chinesischen Provinzen die iPads aus den Regalen der Flagship-Stores entfernen lassen.
Proview-Anwalt Xie Xianghui erklärt:
Bevor man nicht das Recht auf einen Markennamen hat, darf man diesen Namen auch nicht benutzen. Das ist unsere Rechtsbasis. Apple benutzt einen chinesischen Markennamen ohne Erlaubnis.
Experten gehen davon aus, dass der Rechtsstreit schon bald in einem Vergleich endet, Proview sich die Namensrechte – noch einmal und diesmal sehr teuer – abkaufen lässt.
Wirtschaftsanwalt Yu Guofu zu BILD.de:
Beide Seiten können nur gewinnen, wenn sie sich auf einen vernünftigen Preis einigen. Apple kann immer noch sein Produkt verkaufen, es müsste nur den Namen ändern. Und dann hat Proview das Nachsehen. Denn dann ist der Name iPad nichts mehr wert.